Uraufführung
10. - 12. Mai 2012 Do, Fr, Sa 20:30 |
Münchener Biennale für Neues Musiktheater 2012 mystery – mach dir kein bild Interaktive Video-Oper für zwei Sänger und Streichquartett Ein Projekt von Helga Pogatschar |
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Text: Achim Wagner Gesang: Monika Lichtenegger - Sopran und Christian Hilz - Bariton Streichquartett: Luciana Beleaeva - Violine, Joe Rappaport - Violine, Gunter Pretzel - Viola und Graham Waterhouse - Violoncello Konzept - Helga Pogatschar, Michael Bischoff |
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In ihrer neuen Video-Oper thematisiert die Münchner Komponistin Helga Pogatschar die Unmöglichkeit einer Wahrheit: „Mach Dir kein Bild“. Zentrales Moment von mystery ist die Infragestellung unserer Realitätswahrnehmung, von Realität überhaupt.
Anknüpfend an Pogatschars Video-Oper „peep!“ geben singende Videofiguren Auskunft über ein prominentes Paar. Sie kolportieren Gerüchte, berichten von Berührungspunkten. Allmählich aber verschwinden die Figuren in den Videos. Einzig ihre Schatten bleiben übrig und zeigen, wohin die Lust am Enthüllen führt: Wenn alles verraten ist, alles erzählt, entsteht eine neue Sehnsucht nach Geheimnissen. Sie sind der Gegenpol zum Leben an der Oberfläche. Einem Leben, in dem nicht mehr erkennbar ist, was echt, falsch oder virtuell ist. Die Grenzen verwischen, denn mixed reality, scripted reality und augmented reality sind realer Alltag geworden. Welten und Existenzen erwachsen aus medialer Präsenz: „Ich facebooke und twittere, also bin ich.“ Angelehnt an Platons Höhlengleichnis, in dem für die von Geburt an in einer Höhle Gefangenen die Schatten an den Wänden zu realen Wesen werden, spielt mystery mit diesen Gefangenen, die zu ihren eigenen Schatten werden. Geht Platon von einer möglichen Erkenntnis aus, die sich beim Verlassen der Höhle gewinnen ließe, zweifelt mystery diese Erkenntnis an und entwirft weitere Schattenwelten, in lediglich größerem Ausmaß. Die Gefangenen können sich zwar in diese Welten hinein begeben, aber jeder scheinbare Erkenntnisgewinn wird wieder aufgelöst. Jeder Versuch, die Umgebung zu durchdringen, führt letztlich nur zu neuen und temporären Schattenwürfen an den Begrenzungen, die dem Verstand gesetzt sind. |
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Karten zu Euro 15,- und 8,- (erm.) bei Münchenticket, > www.muenchenticket.de oder 0180 / 54 81 81 81 Restkarten an der Abendkasse |
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Presse: Claudia Illi, Theater|PRojekte, 0175.97 47 975, illi@theater-pr.de Kontakt: Helga Pogatschar, 0151.50 44 69 33, helga.pogatschar@gmx.de |
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Helga Pogatschar (Konzept / Komposition / Musikalische Leitung), absolvierte zwei Studiengänge (Künstlerisches Hauptfach Klavier und Komposition für Film und Fernsehen) an der Hochschule für Musik und Theater München. Verwirklichte zahlreiche eigene multimediale Musiktheater-Projekte, u.a. Traumtext I + II und peep!. Zu den Projekten erschien "Mars – ein Requiem", "Titus Trash Tatar", "Inanna", „Maus und Monster“ und „Du, Liebe?!“ auf CD. Förderungen: Musikstipendium des Kulturreferates der Landeshauptstadt München 2000; Projektstipendium für Neue Musik/ Neue Medien der Landeshauptstadt München für Traumtext 2004; Stipendiatin am internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg 2006; Förderpreis der Landeshauptstadt München 2007. > www.helgapogatschar.de/ |
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Achim Wagner (Libretto), 1967 in Coburg geboren, lebt als freier Autor in Ankara und Berlin. Er veröffentlichte u.a. die Gedichtebände„vor einer ankunft“ bei yedermann, München, 2006, und „flugschau“, [SIC]-Literaturverlag, Aachen/Zürich, 2011. Etliche literarische Auszeichnungen, so 2009 das sechsmonatige Istanbulstipendium der Kunststiftung NRW und 2012 ein Stipendium der Stadt München für das internationale Künstlerhaus Villa Waldberta. | ||
Michael Bischoff (Konzept / Bühne / Licht), Licht- & Bildkünstler, Magister der Theaterwissenschaft und Philosophie. Seit 1995 an Theater- und Tanzprojekten beteiligt. Zahlreiche Festivals, u.a. SpielArt München; Autorentheatertage, Hannover; Ruhrfestspiele, Recklinghausen; Impulse, NRW; Mülheimer Theatertage; The Creative Forum for Independent Theater Groups, Alexandria; Steirischer Herbst, Graz; Ibsenfestival, Oslo; Rencontres Choréographiques, Paris. Seit 1998 eigene Projekte, u.a. Videoperformance „Radio Noir" für Schauspiel Frankfurt. Seit 2006 eigene Bühnenräume, u.a. für Helga Pogatschar, Hunger&Seide, Stefan Dreher und Inga Helfrich. 2010 gründete er mit Florian von Hoermann das Institut für Glücksfindung. | ||
Jörg Staeger (Video), lebt und arbeitet als Videokünstler in München und den USA. Seine Studien in grafischer Gestaltung, Fotografie, Malerei und Ausstellungsarchitektur absolvierte er in Stockholm und Berlin. In den 1990er Jahren gründete er mit Stefan Wimmer in München das Studio für motion graphics "SHIFT MOVING IMAGES". Seine Arbeiten finden sich u.a. in Musiktheater-, Tanz- und Performanceprojekten. Mehrere Projekte für Helga Pogatschar. Allein und gemeinsam mit anderen Künstlern realisiert er Videoinstallationen, Kurzfilme und experimentelle Arbeiten mit bewegtem Bild. | ||
Sebastian Hirn (Regie bei Videodreharbeiten) Studium der Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin, Regiestudium bei Luc Bondy am Max Reinhardt Seminar Wien, Bühnenbildstudium bei Michael Simon in Zürich. Arbeiten im Bereich Oper und Schauspiel als Regisseur und Bühnenbildner u.a. am Staatstheater Stuttgart, Wiener Festwochen, Wuppertaler Bühnen, Oper Dortmund, Schauspielhaus Bochum, Burgtheater Wien, Tollwood Festival München, Volkstheater München, Mozartfestspiele Schwetzingen. Diverse spartenübergreifende Projekte aus Musik, Schauspiel, Tanz und Bildender Kunst. Mehrere Projekte mit der Münchner Komponistin Helga Pogatschar. |
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Monika Lichtenegger (Sopran), studierte Opern- und Konzertgesang an der Hochschule für Musik und Theater in München. Sie sang verschiedene Opernpartien im Akademie- und Prinzregententheater in München und wirkte bei zahlreichen UA zeitgenössischer Opern mit. Ihr künstlerischer Weg führte sie u.a. zum Festival A*Devangarde (München), Münchner Biennale, Festspiel + (München), Internationales Festival Hue (Vietnam). Mit dem Ensemble „Ars Amandi“ bringt sie innovative Kammermusik zur Aufführung. 2011 erhielt sie den bayerischen Kunstförderpreis. | ||
Christian Hilz (Bariton), Studien bei J. Stämpfli, E. Schwarzkopf, J.H. Rootering und B. Giaotti. Karriere als Konzert- und Opernsänger (Wiener Musikverein, Salzburger Festspiele, Luzern Festival, Concertgebouw Amsterdam, Tonhalle Zürich, London Proms, Boston Early Music Festival, Prager Frühling, Schleswig-Holstein Festival, Opern u.a. in München, Amsterdam, Düsseldorf, Potsdam, Wien, Los Angeles, Valencia). Etwa 30 CD Produktionen (Lied-Oratorium-Oper). Bayerischer Staatsförderpreis, Kulturförderpreis seiner Heimatstadt Erlangen. Professur für Gesang an der Hochschule der Künste in Bern, Internationale Meisterkurse. | ||
Eine Koproduktion von Helga Pogatschar mit der Münchener Biennale und Schwere Reiter MUSIK, gefördert durch den Fonds Darstellende Künste e.V., die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Bezirk Oberbayern, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Bayerischen Musikfonds. |
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> Münchener Biennale für Neues Musiktheater 2012 | ||